Vortrag „Kälteanlagen für den Schiffbau der DDR“ im Schiffbau- und Schifffahrtmuseum auf dem Traditionsschiff in Rostock für den SVK ASF ATF, dem Schweizerischer Verband für Kältetechnik

Der Beginn der Kühltransporte über See fällt in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts [1]. Auf Grund der damaligen Wirtschaftslage herrschte in einigen europäischen Ländern ein beachtlicher Fleischmangel; dagegen war in Australien und Amerika ein Fleischüberschuß vorhanden. Aus dieser Situation heraus ergab sich die Überlegung, ob und wie Fleisch mit Schiffen transportiert werden könne.

Es wurden daher zahlreiche Versuche mit den seinerzeit bekannten technischen Möglichkeiten durchgeführt, die teils ohne, teils mit Erfolg endeten [2]. Einen grundlegenden Fortschritt brachte erst die Schöpfung der Ammoniak-Kältemaschine durch Carl von Linde in den Jahren 1875 bis 1880. Die ersten Ammoniak-Schiffskälteanlagen wurden auf Schiffen der „WhiteStar-Linie“ und des „Rotterdamsche Lloyd“ mit Erfolg eingebaut. Etwa 10 Jahre später trat dann die Kohlendioxyd-Kälteanlage in den Vordergrund.

Es ist anzunehmen, dass die Dichtigkeitsfragen bei Ammoniakanlagen eine ausschlaggebende Rolle bei diesem Wechsel gespielt haben. Ende des 19. Jahrhunderts war die Firma I. und E. Hall, Dartford, führend im Bau von Schiffskälteanlagen, und zwar mit Kohlendioxyd als Kältemittel. Man baute in dieser Zeit bereits Schiffe mit größeren Laderaumkühlanlagen, die sowohl dem Transport von Fleisch als auch von Früchten dienten.

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