Einleitung

2017 traten vermehrt Hurrikane im Atlantischen Ozean auf, die riesige Schäden in Mittelamerika und in den USA anrichteten. 2017 waren es bisher 17 Tropische Stürme und Hurrikane, wobei „Irma“ und „Maria“ sogar in die Kategorie 5 eingestuft wurden (über 282 km/h).

Die großen Rückversicherer sehen nach den jüngsten Hurrikan-Schäden einen Preisanstieg im Katastro-phengeschäft. “2017 wird nach 2005 und 2011 wohl das dritte Jahr, in dem die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschreiten”, sagte Hermann Pohlchristoph, Vorstandsmitglied beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re, beim jährlichen Branchentreffen in Baden-Baden. In den betroffenen Regionen – USA und Karibik – werde Rückversicherungsschutz gegen Naturkatastrophen daher 2018 deutlich teurer. In der Branche kursieren Berechnungen, denen zufolge die Hurrikans “Harvey”, “Irma” und “Maria” die Versicherer insgesamt um die 100 Milliarden US-Dollar kosten dürften. Viele Tote und Verletzte und obdachlos gewordene Menschen sind eine traurige Folge dieser Stürme. Die Gesamtschäden dürften die genannten Versicherungskosten noch deutlich übersteigen.

Hurrikane sind Naturereignisse gewaltigen Ausmaßes. Sie entstehen hauptsächlich im Atlantik in der Passatwindzone mindestens 5 Breitengrade südlich des Äquators, wenn das Wasser Temperaturen von mehr als 26,5°C annimmt, die Lufttemperaturen auf über 31°C ansteigen und wenig Windscherung besteht. Hurrikane entstehen, wenn das warme Wasser in der warmen Luft verdunstet und die Erdrotation die Verdunstungsmasse zur Verwirbelung führt. Im Zentrum bildet sich das Auge, wo in Wassernähe ein Unterdruck und in der Höhe ein deutlicher Überdruck entsteht. Die Kondensation riesiger Wassermassen setzt enorme Mengen latenter Energie frei. Die Luft innerhalb der Wolken wird dadurch aufgeheizt, dehnt sich aus und steigt dann mit der noch nicht ausgeregneten Restfeuchtigkeit noch weiter auf. Über der warmen Meeresoberfläche entsteht ein Unterdruck (der Kerndruck bei Hurrikan Wilma betrug z. B. nur 882 hPa), und aus der Umgebung strömt daraufhin Luft mit einem hohen Wasserdampfanteil nach. Dadurch entsteht oberhalb der Hurrikanwolken eine Zone sehr hohen Luftdrucks, aus der heraus sich die Luft in einem entgegengerichteten Wirbel wieder verteilt. Im Auge ist es relativ windstill. In der Peripherie des Wirbels entstehen Windgeschwindigkeiten von weit über 200 km/h bis zu 300 km/h, die Hauptursachen der schweren Verwüstungen sind. Das Auge ist mit bis zu 10 km Durchmesser relativ klein, während der Wirbel eine Ausdehnung von mehreren 1000 km haben kann. Der Hurrikan selbst bewegt sich mit relativ geringer Geschwindigkeit von ca. 20 km/h in Richtung NW vom Meer auf das Land zu. Trifft er auf Land, schwächt er sich ab, da er keine Energiezufuhr von der kühleren Erde erhält. Neben den Sturmaus-wirkungen fallen immense Regenmassen und führen zu Überschwemmungen und Schäden. Das Ausbleiben des El-Niño-Phänomens erhöht die Wahrscheinlichkeit von Windscherung an der Ostküste der Vereinigten Staaten, daher fallen hier El-Niño-Jahre mit einer erhöhten Hurrikan-Wahrscheinlichkeit zusammen.

Tropische Stürme mit dem Namen Hurrikan werden nur so im Atlantik bezeichnet. Wirbelstürme im Indischen Ozean (Golf von Bengalen und Arabisches Meer) und im südlichen Pazifischen Ozean werden hingegen als Zyklon bezeichnet. Stürme, die Ost- und Südostasien oder den nordwestlichen Teil des Pazifiks (westlich der internationalen Datumsgrenze und nördlich des Äquators) betreffen, werden Taifun genannt. Auch auf dem Mittelmeer werden gelegentlich Stürme beobachtet, die tropischen Wirbelstürmen ähneln. Ein solcher Sturm wird auch Medicane genannt. Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich auf Hurrikane.

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